Praxisprojekte im Online-Winter-Semester 2020/21

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Philosophieren mit Kindern

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Kreatives Schreiben

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Theaterpädagogik

Aus Not eine Tugend, aus Herausforderungen eine Chance machen

Im Studiengang Kindheitspädagogik nehmen Praxisprojekte einen wichtigen Stellenwert ein, um Forschungsprozesse und pädagogische Praxis miteinander zu verbinden. In „normalen“ Zeiten wird dies in direktem Kontakt zu regionalen Bildungseinrichtungen umgesetzt: Die Studierenden gehen jeweils im 3. und 5. Semester zum Beispiel in eine Kindertagesstätte oder Schule. Dort können sie ihre theoretischen Erkenntnisse und konkreten Forschungsfragen im direkten Kontakt mit Kindern anwenden und überprüfen, innovative Konzepte erproben und dabei von den kompetenten pädagogischen Fachkräften aus der Praxis lernen. Oder es werden Kindergruppen aus regionalen Einrichtungen in die Lernwerkstatt KLEX eingeladen, um vom Ansatz der Werkstattarbeit ausgehend Forschendes Lernen zu ermöglichen und Theorie und Praxis miteinander zu verzahnen.

Doch die Corona-Pandemie ließ im Wintersemester 2020/21 alle diese Wege nicht mehr zu.

So sahen sich die Lehrkräfte bei ihren Vorbereitungen der Praxisprojekte für das Wintersemester 2020/21 herausgefordert, neue Wege zu gehen, denn das bisherige Vorgehen in den Praxisprojekten und die Beschränkung auf ein rein digitales Format schienen sich zu widersprechen. Was war zu tun?

Unter der Federführung von Frau Prof. Dr. Marjan Alemzadeh fanden sich mehrere Lehrbeauftragte für verschiedene Fachbereiche zusammen, die sich in ihrer Suche nach neuen Wegen immer wieder intensiv austauschten: Marjan Alemzadeh (MINT-Bildung), Julian van Dieken (Dokumentation/Foto/Video), Manfred Hendricks (Musik), Harald Kleinecke (Theater/Tanz), Dagmar Nieke (Philosophie), Nicole Peters (Künstlerische Bildung) und Renate Schmitz-Gebel (Kreatives Schreiben) wollten gemeinsam erreichen, dass das Konzept des Forschenden Lernens auch im Distanzlernen für Grundschulkinder in verschiedenen Fächern erfahrbar wird. Für sie alle galt es, einfallsreich und kreativ zu sein, neue Wege zu erproben und als Lehrende letztlich selbst forschend zu lernen.

Die Lehrenden begaben sich zusammen mit ihren Studierenden mutig auf unbekanntes Terrain. Sie arbeiteten sich in neue technische Tools ein, trafen sich in Online-Meetings, setzten neue technische Formate in Windeseile um. Dabei konnte es nicht um perfekte Ergebnisse gehen, sondern darum, einen Prozess zu gestalten, um die bestehende Situation konstruktiv zu meistern und den Studierenden eine digitale Praxiserfahrung zu ermöglichen, Fehlerfreundlichkeit mit eingeschlossen – wir bezeichnen dies in Anlehnung an eine Partizipatorische Didaktik als Kultur des Lernens.

So wurde aus der Not eine Tugend gemacht und beherzt die Chance ergriffen, Grundschulen in der Region zu suchen, mit denen die Lehrenden und ihre Studierenden eine digitale Kooperation eingehen konnten. Viele Schulen waren dankenswerterweise dazu bereit, da auch sie auf der Suche nach kreativen Lösungen während der Zeit des Distanzlernens waren.

Eine methodische Entdeckungsreise begann, die am Ende wunderbare Erfahrungen ermöglichte. Sie führte auf mehreren Ebenen dazu, digitales Lehren mit Erfahrungslernen zu erproben, zu erweitern und als effektiv zu erleben: auf der Ebene der Lehrenden, der Studierenden, der pädagogischen Fachkräfte, der Grundschullehrer*innen, der Kinder und ihrer Eltern.

Die Hochschule Rhein-Waal ist den beteiligten Grundschulen aus der Region sehr dankbar, dass sie sich auf diese Zusammenarbeit eingelassen, die vielfältigen Konzepte und Ideen der Studierenden trotz der ungeheuren Belastungen in ihrem Unterricht ausprobiert und Rückmeldungen dazu gegeben haben. 

Sie können im Folgenden einige Beispiele aus diesen Praxisprojekten kennenlernen und damit einen Einblick in die werkstattbasierten Möglichkeiten digitaler Lehre, Forschung und Praxis gewinnen, so wie sie im Wintersemester 2020/21 im Studiengang Kindheitspädagogik mit sehr viel Engagement und einem riesigen Lernzuwachs für alle gewagt wurden.  

An dieser Stelle sei den Studierenden auf das Herzlichste gedankt, die allein zu Hause recherchiert, Fachliteratur rezipiert, Konzepte erdacht, online in Kleingruppen gearbeitet, Audios produziert, Videos gedreht und sehr viel Begeisterung dabei entfaltet haben. Unser herzlichster Dank gilt auch den Lehrbeauftragten, die sich weit über ihren eigentlichen Auftrag hinaus eingebracht haben.

Sehen und lesen Sie nun selbst, was entstanden ist!